Hintergrund

Dyson Campus: Q von James Bond wäre eifersüchtig

Simon Balissat
19.10.2023

Auf dem englischen Land forscht Dyson an der Zukunft. Der Campus ist hermetisch von der Aussenwelt abgeriegelt. Wir durften einen seltenen Einblick nehmen.

Geheimhaltung wie beim MI6

Ingenieurinnen und Ingenieure entwickeln hier die Zukunft der Marke Dyson. Studierende streben an der hauseigenen Universität «Dyson Institute» ihr Bachelor- oder Master-Diplom an. Die meisten wohnen während der ersten Semester auf dem Campus, in zweckmässigen Zimmern, die wie wild aufeinander gestapelte Kartonschachteln wirken. Studium, Arbeit und Freizeit verbringen sie auf dem Campus.

Kultmarke – oder nur Kult?

«James und sein Sohn Jake fordern und motivieren uns täglich». Was andere als Micromanagement bezeichnen würden, ist hier inspirierend. Bei Dyson zu arbeiten, wirkt wie einem Kult anzugehören: Guru James an der Spitze, die Jüngerinnen und Jünger folgen ihm blind.

Und was bietet die Zukunft? «Dürfen wir darüber reden?» fragt ein Ingenieur die Dyson-PR-Manager, die uns durch den Campus in Malmesbury führen. Ein Kopfschütteln. Und der Hinweis, dass wir die grosse Zukunft am nächsten Tag in Hullavington zu sehen bekommen. Dort steht der zweite Campus von Dyson, gleich um die Ecke auf einem alten Militärflughafen. Robotik und AI sind dort die grossen Forschungsthemen – und Gegenstand meines nächsten Artikels.

Labors für fast alles und fast jeden Test

Sauber aufbewahrter Schmutz

«Wir können in unseren Labors die Tests für fast alle internationalen Zertifikate nachbilden», erklärt ein Labormitarbeiter. Früher habe man die Prototypen und neuen Geräte jeweils an externe Labors geschickt, was viel Geld und noch mehr Zeit gekostet hat. Oft seien die Daten erst nach Wochen geliefert worden, ohne jegliche Erklärung oder Einordnung. Dank der eigenen Labors kann Dyson nun viel individueller testen. Das spart Zeit.

Congratulations

Wir erreichen den Parkplatz vor dem Laborgebäude. Der Besuch auf dem Campus neigt sich dem Ende zu. Vor den Toren warten mehrere Dutzend Mitarbeitende im Nieselregen auf den firmeninternen Bus, der sie nach Bristol bringen sollte.

Titelfoto: Dyson

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Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell. 


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