digitec plays «Resident Evil 2»: Blutiger, hübscher und spassiger
23.1.2019
Mitarbeit: Simon Balissat
Über 20 Jahre nachdem uns «Resident Evil 2» auf der Playstation 1 das Fürchten lehrte, kehren wir auf die Polizeistation in Racoon City zurück. Der Nostalgie-Trip ist nicht nur deutlich brutaler, er ist auch spielerisch in jeder Hinsicht besser. Simon und ich nehmen euch auf den Zombiemetzel-Ausflug mit. Um 12:30 Uhr geht’s los.
Remakes sind eine beliebte Massnahme, um mit Nostalgie Geld zu verdienen. Oft sind die Neuauflagen aber lieblose Schnellschüsse, die es nicht schaffen, das alte Feuer zu entzünden. «Resident Evil 2» ist das Paradebeispiel dafür, wie man es richtig macht. Das Spiel wurde von Grund auf neu entwickelt und dürfte nicht nur Fans des Originals begeistern.
Viel Wiedererkennungswert und noch mehr Innovation
Die Story beginnt wie bei der PS1-Version aus dem Jahr 1998 kurz nach den Vorfällen im Herrenhaus von Teil 1. Du übernimmst entweder die Rolle von Claire Redfield oder Leon Kennedy. Die beiden treffen sich zu Beginn des Spiels, werden aber durch einen Unfall getrennt. Claire sucht ihren Bruder Chris, während der frisch ausgebildete Polizist Leon eigentlich nur seinen Dienst antreten wollte. Später kreuzen sich ihre Wege wieder, allerdings nicht mehr im gleichen Stil wie früher.
Ziemlich bald wirst du dich im ikonischen Polizeirevier wieder finden, das Fans des Originals nur zu gut kennen. Capcom gab sich nicht damit zufrieden, das ehemalige Museum so zu belassen, wie es vor über 20 Jahren mal war. Es gibt neue Rätsel, Räume und Bedrohungen. Hier zeigt sich erstmals eine der vielen praktischen Neuerungen, mit der sich die 2019er-Version vom Vorgänger abhebt. Auf der Karte siehst du nun auf einen Blick, welche Räume du bereits besucht hast, wo noch etwas versteckt ist, welche Schlüssel du für welche Tür brauchst und sogar welche besonderen Objekte in einem Zimmer stehen. Das erleichtert das Navigieren extrem. Dadurch gibt es kaum Unterbrüche im Spielfluss. Die Rätsel erfordern aber immer noch genügend Gehirnschmalz und sind äusserst unterhaltsam. Das nervige Suchen und Ausprobieren fällt aber zum grossen Teil weg.
Neu ist auch, dass du bestimmte Fenster zunageln kannst. Damit schränkst du unerwartete Zombiebesuche immerhin ein bisschen ein. Das ist auch bitter nötig, denn die Gehirnfresser sind verdammt zäh und stecken einiges ein, bevor sie endgültig liegen bleiben.
Schöner und blutiger
Genauso wie uns in «Resident Evil 1» die erste Begegnung mit einem Zombie, der gerade genüsslich an einem Gesicht knabbert, schockiert hat, wird im neusten Teil die Tankstellen-Szene in Erinnerung bleiben. Gore-Fans kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Aber auch fernab blutrünstiger Szenen kann «Resident Evil 2» dank der eigenen RE Engine optisch überzeugen. Die Gesichter der Protagonisten wirken authentisch, ohne ins Uncanny Valley abzudriften. Stimmungsvolle Licht- und Schatteneffekte machen die Welt zu einer ständigen Bedrohung oder sorgen für kleine Verschnaufpausen, wenn es mal hell wird. Der Star ist aber erneut das Polizeirevier, das mit viel Liebe zum Detail überzeugt. Auch im späteren Verlauf hat mich das Level- und Monsterdesign begeistert. Durch den Wechsel von festinstallierter Kamera zur Third-Person-Perspektive kannst du die Umgebung auch viel besser geniessen.
«Resident Evil 2» ist nicht nur ein hervorragendes Remake, es ist auch losgelöst von der Serie ein Fest für Horror-Fans. In «Resident Evil 7» habe ich mich zwar mehr gegruselt, dafür macht «Resident Evil 2» mehr Spass. Wie viel, seht ihr in unserem Let’s Play am Donnerstagmittag.
Wir haben die Xbox-One-Version gespielt, die uns Capcom zur Verfügung gestellt hat. Das Spiel ist ausserdem für PS4 und PC verfügbar.
Damit streamen wir
Philipp Rüegg
Senior Editor
Philipp.Rueegg@digitecgalaxus.chAls Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.
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