Produkttest

Die Model O Eternal ist eine tolle Budget-Gaming-Maus

Kevin Hofer
27.6.2025

Mit der Eternal bringt Glorious die Model in einer Budget-Version. Die ultraleichte Maus überzeugt auch in der abgespeckten Variante.

Der Trypophoben-Schreck ist zurück. Die Model O war 2019 eine der ersten Mäuse, die dem Trend nach Löchern im Gehäuse nachkam. Die Maus hat in meinem Vergleichstest gut abgeschnitten. Nach einem Upgrade zur O 2 bringt Glorious nun eine weitere, günstigere Variante. Als Budget-Maus weiss der neue Nager durchaus zu überzeugen.

Optisch kaum Veränderungen, dafür am richtigen Ort gespart

Das Design der Eternal ist jenem der Model O und O 2 ähnlich – mit leichten Anpassungen. Vorne ragen die Seiten bei der neuen Maus weniger hervor, was ihr einen weicheren Look gibt. Auch die Beschichtung fühlt sich anders an, die Eternal ist etwas rauer. Sparen tut Glorious auch bei der Beleuchtung: Es hat etwas weniger RGB-LEDs.

Die Eternal leuchtet weniger stark als die grosse Schwester.
Die Eternal leuchtet weniger stark als die grosse Schwester.

Den grössten Unterschied zur Model O und O 2 siehst du nicht: Mit 55 Gramm wiegt die Eternal 4 Gramm weniger als die grosse Schwester. Damit ist die neue von Glorious zwar nicht die leichteste Maus, die Angry Miao Infinity Mouse wiegt etwa unter 50 Gramm. Aber sie ist leichter als viele andere Nager, die deutlich teurer sind.

Von der Form her ist die Eternal mit der Logitech G Pro X Superlight 2 oder der Razer Viper vergleichbar. Sie liegt sehr gut in der Hand und eignet sich für alle drei gängigen Grifftypen, wobei sie mir für den Claw Grip hinten zu wenig hochragt.

Alle drei Grifftypen auf einen Blick – an einer anderen Maus.
Alle drei Grifftypen auf einen Blick – an einer anderen Maus.
Quelle: Shutterstock

Trotz Honigwaben-Löchern ist sie die Eternal äusserst stabil – selbst wenn ich ordentlich Druck ausübe, knarrt sie nicht oder löst versehentlich einen Tastendruck aus. Einziges Manko ist die Beschichtung, welche nicht optimal ist. Innert kurzer Zeit hinterlasse ich Fingerabdrücke auf dem Nager. Positiv hervorzuheben sind die Tasten, welche kaum Spiel auf die Seiten haben.

Zuverlässige, langlebige Schalter

Die Maus verfügt über sechs Tasten. Zu den üblichen – links, rechts, vor, zurück und klickbares Rad – gesellt sich ein DPI-Umschalter hinter dem Drehrad. Bei den beiden Haupttasten setzt Glorious auf nicht näher spezifizierte von Huano. Sie sind für 80 Millionen Klicks ausgelegt, was dem vierfachen der grossen Schwester entspricht.

Der DPI-Umschalter ist ein willkommener Zusatz.
Der DPI-Umschalter ist ein willkommener Zusatz.

Die Hauptschalter sind angenehm zu drücken und erzeugen ein gut hörbares Klickgeräusch. Der leichte Tastenhub vor dem Auslösen mindert meinen guten Eindruck der Schalter. Bei Mäusen sollten die Tasten sofort auslösen.

Ich mag die Hauptschalter der Eternal.
Ich mag die Hauptschalter der Eternal.

Die Seitentasten sowie das Scrollrad sind gut positioniert. An ersteren habe ich nichts auszusetzen. Das Scrollrad dreht aber zu leichtgängig und ich muss stark drücken, um auszulösen. Hinzu kommt, dass es sich billig anfühlt. Aber für den Preis der Eternal kann man nicht alles haben.

Kabel des Grauens, zufriedenstellende Gleiter

Das zwei Meter lange Kabel ist fix an der Eternal montiert. Geht es mal kaputt, kann ich es leider nicht ersetzen. Das möchte ich eigentlich von Beginn weg, denn es ist einfach nur ein Graus. Ein derart unflexibles Kabel ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Hinzu kommt, dass es in einen Gummi- statt Textilmantel gehüllt ist. Dadurch reibt es noch mehr auf der Unterlage. Ich hätte mir zumindest gewünscht, dass es Glorious in einem leicht nach oben geneigten Winkel anbringt. Das hätte die Reibung etwas reduziert.

Das Kabel ist viel zu steif.
Das Kabel ist viel zu steif.

Apropos Reibung: Die vier an den Ecken angebrachten Gleiter sind aus dem Polymer UPE. In teureren Mäusen sind sie meist auf Teflon, damit sie besser gleiten. Im Grossen und Ganzen sind die Gleiter aber gut. Ich hätte mir jedoch einen weiteren um den Sensor herum gewünscht. Damit flutschen die Nager in der Regel noch besser.

Die Gleiter sind ganz gut, aber ich hätte mir einen weiteren um den Sensor gewünscht.
Die Gleiter sind ganz gut, aber ich hätte mir einen weiteren um den Sensor gewünscht.

Auf die Maus angepasster Sensor

Beim Sensor setzt Glorious auf einen nicht näher spezifizierten von PixArt mit bis zu 12 000 Dots per Inch (DPI). Die DPI-Angabe lässt mich vermuten, dass es derselbe wie in der ersten Model O ist: der PixArt PMW3360. High-End-Mäuse bieten heutzutage mehr als das Doppelte an DPI. Wirklich präziser wird der Sensor dadurch aber nicht und ich spiele nie mit mehr als 1600 DPI.

Bei den Inches per Second (IPS) liefert der Sensor 300 IPS. Auch hier bieten andere Sensoren heutzutage mehr. Ob das wirklich nötig ist, darüber scheiden sich die Geister. Für Normalsterblich reicht dieser Wert sicherlich aus. Und die Model O Eternal richtet sich ja auch an solche. Das gilt ebenso für die Beschleunigung von 35G, also wie schnelle Start- und Stoppbewegungen der Sensor erfassen kann.

Der Sensor kann zwar nur 12 000 DPI, ist dafür präzise.
Der Sensor kann zwar nur 12 000 DPI, ist dafür präzise.

In meinen Tests mit MouseTester v1.5 schneidet der Sensor gut ab. Bei der DPI-Präzision – also wie stark die eingestellte DPI von der tatsächlich gemessenen abweicht – messe ich eine durchschnittliche Abweichung von rund drei Prozent. Alles unter fünf Prozent werte ich als gut. Die Polling-Rate ist zudem konsistent und beim Tracking Speed sowie der Acceleration liefert der Sensor durchschnittliche Werte.

Für eine Budget-Maus ist der Sensor der Eternal also äusserst zuverlässig. Auch dass die Polling-Rate mit 1000 Hertz nicht mehr ganz zeitgemäss ist, stört nicht. Um von einer höheren Polling-Rate zu profitieren, brauchst du sowieso einen entsprechend leistungsfähigen Rechner und ein Display mit hoher Aktualisierungsrate von mindestens 240 Hertz. Nennst du die dein Eigen, wirst du dir auch mehr als eine Budget-Maus wie die Eternal leisten können.

Funktionale Software

Konfiguriert wird die Eternal in der Glorious Core Software. Die bietet alles Nötige und ich kann meine Einstellungen in einem von drei On-Board-Profilen speichern. Zu den Einstellungen gehören etwa die Polling-Rate sowie die Beleuchtung anpassen, die Tasten umbelegen oder Makros erstellen.

Die Software bietet alles Nötige.
Die Software bietet alles Nötige.

Das funktioniert in meinem Test gut und ohne Abstürze. Der Look von Core gefällt mir zwar nicht, aber ich finde immer alles auf Anhieb. Ein fader Nachgeschmack bleibt aber: Als ich die Software nach dem Review von meinem Testrechner deinstalliere, erscheint bei jedem Neustart ein weisses, leeres Fenster der App. Erst durch einen Eingriff in die Registry werde ich dieses los.

Fazit

Tolle Budget-Gaming-Maus

Die Glorious Model O Eternal ist eine sehr gute Budget-Gaming-Maus. Sie übernimmt die guten Qualitäten ihrer grossen Schwester wie die Ergonomie, spart dafür etwas bei den RGB-LEDs und dem Sensor. Letzterer ist trotz deutlich weniger DPI sehr zuverlässig. Auch die verbauten mechanischen Schalter überzeugen.

Grösster Kritikpunkt ist das Kabel. Es fühlt sich steif an, was mich beim Zocken stört. Wenn du Löcher in Mäusen nicht magst, dürfte die Eternal nichts für dich sein. Hast du wenig Geld für deine Maus zur Verfügung, kann ich dir die Model O Eternal dennoch empfehlen.

Pro

  • gut und günstig
  • liegt gut in der Hand
  • zuverlässige Schalter und Sensor
  • mit 55 Gramm leicht

Contra

  • steifes Kabel
  • Lochdesign ist Geschmacksache
Glorious Model O Eternal (Kabelgebunden)
Maus
Neu
CHF34.70

Glorious Model O Eternal

Kabelgebunden

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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